Mit der Planung der Bundesgartenschau 1985 wurde ein Konzept entwickelt, das erstmalig einen Landschaftspark sowohl mit vielfältigen Gartenbereichen, sondern neben Spiel-und Liegewiesen auch vielen verschiedenen naturnahe Bereiche berücksichtige. Nach der Bundesgartenschau ist diese Parkstruktur weitgehend erhalten geblieben und seit 37 Jahren ist der Britzer Garten nicht nur ein Paradies für Erholungssuchende, Garteninteressierte und Familien. Der Park ist in seiner Vielfalt auch wichtiger Lebensraum für viele wildwachsende Pflanzen und wildlebende Tiere.

Der See und die Kleingewässer

Das Zentrum des Britzer Gartens ist der 10 ha große See mit ausgedehnten Schilfbereichen und einem Feuchtgebiet, dass allein des Tieren vorbehalten ist. Hier kann eine vielfältige Wasservogelwelt beobachtet werden. Hier brüten nicht nur Blessrallen, sondern auch Haubentaucher, Grau-und Kanadagänse sowie Reiherenten. Ab Mai sind im Schilf dann die Teichrohrsänger zu hören. Manchmal zieht auch ein Graureiher seinen Nachwuchs groß. Im Herbst rasten auch verschiedene durchziehende Entenarten auf dem See.

Besonders fasziniert sind die Besucherinnen und Besucher von den großen Karpfen im See, die sich oft an den Ufern blicken lassen. Aber auch Flussbarsche und Hechte sind im See zu sehen. Angesiedelt hat sich hier auch der Amerikanische Sumpfkrebs, der sich leider sehr stark vermehrt hat. Er wird seit einigen Jahren abgefischt, da Sumpfkrebse den Laich von Fröschen, Kröten und auch Fischen fressen und damit diese Arten in ihrem Bestand gefährden. Auch die Amerikanischen Wasserschildkröten sind eigentlich nicht heimisch. Sie zeigen sich an warmen Tagen im Sommer auf den Steinen im See.

Auch die kleineren Gewässer im Park wie die Bachläufe oder der Kopf-weidenpfuhl sind nicht weniger attraktiv. Neben den Teichfröschen, die im Mai ihr Froschkonzert eröffnen, faszinieren vor allem die Kleinlebe-wesen im Wasser. Wasserschnecken, Fliegenlarven, Rückenschwimmer und Libellenlarven sind mit bloßen Auge zu erkennen. Bereits ab Ende Februar beginnt die Wanderung der Kröten und Molche. Allerdings wird das von Besuchern kaum wahrgenommen, da die Tiere früh am Morgen ihren Weg zu den Laichgebieten suchen. Der Sommer ist dann die Zeit der Libellen, die dann durch die Lüfte fliegen.

Vogelwelt

Die naturnahe Gestaltung des Parks ermöglicht auch die Brut vieler Vogelarten. Wenn möglich bleiben alte Bäume mit Hohlräumen stehen und dichte Gebüsche oder Totholzbereiche bieten sich zum Brüten an. Neben Meisen und Amseln kommen im Britzer Garten auch Buntspechte, der Grünspecht, Kleiber, Baumläufer, Grasmückenarten, Zaunkönige vor. An einigen Stellen sind auch Nachtigallen im Frühsommer zu hören. Auch Turmfalken, Mäusebussard, Sperber und Kolkrabe nutzen die Flächen zur Nahrungssuche. Im Spätherbst stellen sich dann viele Wintergäste wie Wacholderdrosseln, Kernbeisser, Seidenschwänze oder Zeisigarten ein.

Wilde Natur

Auch die Pflanzenwelt ist vielfältig. Über 60 heimische und nicht heimische Baumarten sind hier zu finden, darunter auch viele Obstgehölze und Wildfrüchte. Einen Einblick geben dazu auch die beiden Baumführer, die das Freilandlabor erarbeitet hat.
Neben den begeh-und bespielbaren Rasenflächen gibt es große und kleinere Wiesenbereiche, dass ein Insekten-und Kräuterparadies ist. Für die Pflege der Wiesen sind weitgehend die Schafe zuständig.

Heilsame Kräuter

Wer sich in die Geschichte von Heilpflanzen und Kräutern einarbeiten möchte, dem ist der Hexengarten am Aussichtsberg zu empfehlen. Hier werden Kräuter gezeigt und beschrieben, die im Mittelalter heilsame Wirkungen hatten, symbolische Bedeutungen hatten oder auch im Alltag genutzt wurden.

Spielen und Erleben für Kinder und Familien

Der Britzer Garten ist ein idealer Ausflugsort für Familien. Große Spielwiesen, zwei große Spielplätze, wo die Kinder nicht nur klettern können, sondern mit Wasser und Sand spielen können. Im Sommer können sich die Kinder am Lehmbau beteiligen. Neben Enten, Schwänen und Fröschen können im Park auch Schafe, Esel und Ziegen besucht werden.